Therapie:

pHPT

Die Therapie des primären Hyperparathyreoidismus besteht in der Entfernung des hormonüberaktiven Gewebes. Hierbei werden, wenn die vor der Operation durchgeführten Untersuchungen keinen Hinweis auf die Lokalisation der vergrößerten Nebenschilddrüse erbracht haben, alle vier Nebenschilddrüsen aufgesucht. Ist eine Nebenschilddrüse vergrößert und erscheinen drei normal, liegt ein solitäres Adenom vor. Dieses wird entfernt. Ist mehr als eine Nebenschilddrüse vergrößert, muss man von einer Hyperplasie ausgehen. In diesem Falle sollen drei Nebenschilddrüsen vollständig und eine vierte bis auf einen etwa 100 mg schweren Rest entfernt werden (3 1/2-Resektion). Bei Nebenschilddrüsenkarzinomen empfiehlt sich die Mitnahme der gleichseitigen Schilddrüsenhälfte und des anhängenden Fett-Bindegewebes einschließlich der zentralen Halslymphknoten auf der Tumorseite.

Minimal-invasives Vorgehen

In jüngerer Zeit haben die verbesserten Ergebnisse der Lokalisationsdiagnostik durch Sonographie und Sestamibi-Szintigraphie, vor allem aber die Möglichkeit einer intraoperativen Schnellbestimmung von Parathormon (Quick-PTH Test), minimal-invasive Verfahren möglich gemacht. Hier gibt es eine ganze Anzahl von Varianten mit oder ohne Verwendung von speziellen Instrumentarien. Prinzipiell wird so verfahren, dass bei übereinstimmender Darstellung eines Nebenschilddrüsentumors durch Ultraschall und Sestamibi-Szintigraphie nur diese Drüse über einen kleinen Schnitt entfernt wird. Anschließend wird durch eine Schnellbestimmung von Parathormon gesichert, dass kein weiteres hormonüberaktives Gewebe im Halsgebiet vorhanden ist. Maßstab ist ein Parathormonabfall um einen bestimmten Prozentsatz vom Ausgangswert in einer definierten Zeit nach Entfernung des Tumors. Diese Operation ist in Lokalanästhesie durchführbar.

Abb.1. Hautinzission

a) Hautinzision bei bilateraler Exploration
b) Hautinzision 2 cm bei minimalinvasiver
Operation bei Nebenschilddrüsenadenom
links unten

sHPT

Als Standardoperation kann die totale Parathyreoidektomie mit Autotransplantation von 20 1mm3 großen Epithelkörperchenfragmenten in die Muskulatur eines Unterarmes angesehen werden. Alternativ kommt eine 3 1/2-Resektion (subtotale Resektion) in Frage.